Langlaufen | 11.12.2023

Die richtige Langlaufbindung wählen – so funktioniert’s

Rentertainer Martin
Martin Bieswanger
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Die Langlaufbindung hat eine wichtige Aufgabe: Sie verbindet deine Schuhe mit den Langlaufski und ermöglicht so eine effiziente Kraftübertragung von deinem Körper auf die Skikanten.

Im nachfolgenden Beitrag werfen wir einen Blick auf die gängigen Langlauf-Bindungssysteme, ihre Eigenschaften und deren Kompatibilität untereinander. Falls du gerade mitten im Auswahlprozess für deine Ausrüstung steckst, findest du hier einige Tipps.

Was ist eine Langlaufbindung?

Die Langlaufbindung als wesentlicher Bestandteil der richtigen Ausrüstung verbindet den Schuh verlässlich mit dem Ski. Sie sind so konstruiert, dass nur der Vorderfuß fixiert wird und die Ferse frei bleibt, um den typischen Abstoß- und Gleitvorgang im Langlauf zu ermöglichen. Im Aufbau bestehen die Bindungen aus einer Mechanik zur Aufnahme der Schuhspitze, Führungsschienen zur Stabilisierung sowie mehrere Auslösemechanismen oder Einstellmöglichkeiten. Die Besonderheit ist, dass es verschiedene Bindungssysteme gibt, die sich hinsichtlich ihrer Konstruktion unterscheiden und somit nicht immer untereinander kompatibel sind.

Zwei Langläufer auf Skiern von Fischer | © nordic_race_skating_32_original.jpg

Verschiebbarer Langlaufbindungen

Moderne Langlaufski gibt es mit speziellen Platten (NIS, IFP oder PSP), sodass die Bindungssysteme verschiebbar sind. So kann deren Position auf dem Ski verändert werden, um gewissen Eigenschaften, wie die Gleit- oder Steig-Performance zu beeinflussen. Andere, nicht-verschiebbare Bindungen, können nach der Montage nicht ohne weiteres geändert werden. Ob die Bindung eines Langlaufskis verändert werden kann, hängt vom Ski ab.

Welche Arten von Langlaufbindungen gibt es?

Für Langlaufski gibt es verschiedene Bindungssysteme, die sich in ihrer Konstruktion, Funktionalität und Kompatibilität voneinander unterscheiden. Die Wahl hängt oft vom Langlaufstil (klassisch oder Skating) und der Art der Schuhe ab.

Vorweg: Ein mittlerweile selten verwendetes Bindungssystem ist 3-Pin. Unter Backcountry-Langläufern kommt es manchmal noch zum Einsatz. Die Bindung ist zwar robust und einfach zu bedienen, jedoch im Vergleich zu neueren Systemen weniger präzise.

Zu den gängigsten Varianten zählen:

NNN (New Nordic Norm): für Anfänger und Geübte

Zwei Skilangläufer in verschneiter Berglandschaft. | © INTERSPORT International Corporation GmbH

NNN-Langlaufbindungen ermöglichen einen leichteren, stabileren und komfortableren Kontakt zwischen Schuh und Ski. Sie verfügen über eine schmale Stegführung und zwei Führungsschienen. Dank ihres geringen Gewichts, ihrer Verfügbarkeit sowie der einfachen Handhabung eignen sie sich besonders für Freizeitsportler sowie sportliche Läufer, die Wert auf Komfort legen, ohne die Performance aus den Augen zu verlieren.

Eigenschaften:

  • Ein weitverbreitetes System
  • Verfügt über zwei Rillen im Schuhsohlenbereich, die in spezielle Führungen an der Bindung einrasten
  • Bietet eine gute Kraftübertragung und ist bei vielen modernen Langlaufschuhen Standard

SNS (Salomon Nordic System): voor beginners

Het SNS-bindingssysteem wordt gekenmerkt door een enkele brede geleiderail onder de schoen. Ook deze zorgt voor veel stabiliteit en een directe krachtoverbrenging, waardoor het populair is bij beginners. Bovendien is het zeer geschikt voor klassiek langlaufen.

Frau mit Skiern und Stöcken im Schnee. | © INTERSPORT International Corporation GmbH

Eigenschaften:

  • Besitzt eine Führungsschiene, in der die Langlaufschuhe befestigt werden
  • Bietet viel Stabilität und ermöglicht eine ideale Abrollbewegung des Fußes

Prolink: die erste Wahl für Rennläufer

Zwei Frauen beim Skilanglauf im Schnee. | © Fischer Sports GmbH

Das Prolink-System von Salomon bietet durch seine flache und direkte Verbindung zum Ski eine effiziente Kraftübertragung und ein ausgeprägtes Fahrgefühl. Dank ihrer Kompatibilität mit NNN- und Turnamic-Schuhen sowie der Möglichkeit, die Bindungsposition individuell für mehr Grip oder besseres Gleiten zu variieren, ist es ideal für klassische Langläufer, die Wert auf präzise Kontrolle, Komfort und Flexibilität legen.

Eigenschaften:

  • Hat zwei Stege zur Befestigung
  • Ergibt eine besonders direkte Verbindung zwischen Ski und Langlaufschuh für präzise Bewegungsabläufe

Turnamic: für jedes Können geeignet

Das Turnamic-System ermöglicht durch seine werkzeuglose, stufenlos verschiebbare Bindung eine individuelle Anpassung an Grip- und Gleiteigenschaften. Besonders klassischen Langläufern bieten sie optimalen Komfort, hohe Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit, was sowohl Einsteiger wie auch Fortgeschrittene zu schätzen wissen.

Langläufer befestigt Ski auf Schnee | © INTERSPORT International Corporation GmbH

Eigenschaften:

  • Mit zwei Führungsschienen ausgestattet
  • Extrem leicht und intuitiv bedienbar
  • Bietet einen leichten Ein- und Ausstieg

Für welche Langlaufbindung soll ich mich entscheiden?

Wenn es jetzt um die Frage geht, für welche Langlaufbindung du dich entscheidest, solltest du folgende Aspekte im Hinterkopf behalten:

  1. Die Wahl der passenden Langlaufbindung richtet sich vor allem nach der Kompatibilität mit deinen Skischuhen, da die Sohlennorm (z. B. NNN, Prolink, Turnamic oder SNS) vorgibt, welche Bindung verwendet werden kann.
  2. Berücksichtige, für welchen Langlaufstil (klassisch oder Skating) du die Bindung benötigst. Für den klassischen Stil gibt es mehrere moderne Systeme wie NNN, Prolink und Turnamic, die miteinander kompatibel sind.
  3. Achte auf eine einfache, werkzeuglose Bedienbarkeit, die hohen Komfort vermittelt. Das SNS-System von Salomon ist ausschließlich mit SNS-Sohlen kompatibel und bietet im Gegenzug aber besonders viel Stabilität beim klassischen Langlauf.
  4. Empfehlenswert sind verschiebbare Bindungen, da sich durch Positionsveränderungen eine individuelle Anpassung des Grip- und Gleitverhaltens umsetzen lässt.
  5. Achte zudem auf bereits vorhandene Montageschienen an den Skiern, damit die gewählte Bindung problemlos montiert werden kann. Grundsätzlich lohnt es sich, beides als Set zu wählen, sodass die Kompatibilität gängiger Langlaufbindungssysteme sichergestellt ist.

Unsere Experten bei INTERSPORT Rent beraten dich gerne, wenn es um die Wahl der passenden Langlaufbindung geht. Besuche uns in einem der über 800 weltweiten Shops und profitiere von der Erfahrung unserer RENTertainer.

Welche Bindung ist mit welcher Schuhsohle kompatibel. Wir zeigen es euch:

Bindung Sohle NNN sohle SNS Sohle Prolink Sohle Turnamic
NNN Ja Nein Ja Ja
SNS Nein Ja Nein Nein
Prolink Ja Nein Ja Ja
Turnamic Ja Nein Ja Ja

Die passenden Backcountry-Bindungen zum Langlaufen

Auch wer abseits der Loipe mit den Langlaufskiern unterwegs sein möchte, benötigt das passende Bindungssystem. Dabei werden grundsätzlich zwei Arten voneinander unterschieden. Beide Varianten teilen sich jedoch folgende Eigenschaften: sie sind größer und schwerer, aber eben auch robuster als normale Langlaufbindungen.

Klemm- und Schnabelbindungen (75 mm Nordic Norm/ 75 NN):

  • Erinnern an Telemark-Bindungen und greifen auf einen Metall-Steg an der Schuhspitze zurück, der in die Bindung geklemmt wird.
  • Hohe Stabilität trotz schwerer Ausrüstung
  • Begünstigt den Telemark-Stil
  • Der passende Schuh hat eine spezielle 75 mm Sohle mit weiten Laschen
  • Manuelle Verriegelung der Bindung

 

NNN-Backcountry-Bindung (NNN-BC):

  • Weiterentwicklung der NNN-Bindung
  • Breitere Bindung mit größerer Standplatte für mehr Stabilität im Gelände
  • Für die Diagonaltechnik konzipiert
  • Kompatibel mit Langlaufschuhen mit verstärkten, griffigen Sohlen

 

Im Beitrag über Langlaufschuhe kannst du nachlesen, worauf es beim Schuhwerk für den Einsatz abseits des gesicherten Terrains ankommt.

Jetzt nachlesen

 

Wie steigt man in eine Langlaufbindung?

Je nach Bindungsart kann es Unterschiede zwischen den Modellen geben. Grundsätzlich wird aber immer das gleiche Ziel verfolgt. Ähnlich wie bei Skitouren mit einer Pin-Bindung muss die Schuhspitze zuerst an einem dafür vorgesehen Punkt einrasten. Somit ist der Schuh in der Bindung fixiert. Der Fuß kann so um den Befestigungspunkt rotieren und ermöglicht die typische Langlauf-Bewegung. Folgende Schritte sind notwendig:

  1. Generell platzierst du den Schuh so, dass die Spitze (oder ein spezieller Befestigungspunkt) in die Bindung einrastet.
  2. Dann drückst du nach unten, bis du ein Klicken hörst, was bedeutet, dass der Schuh sicher befestigt ist.

Wie stellt man eine Langlaufbindung richtig ein?

Die Einstellung der Langlaufbindung erfordert oft ein spezielles Werkzeug oder eine Einstellvorrichtung als Zubehör. Bei verschiebbaren Bindungen kannst du die Position auf dem Ski entsprechend der Vorlieben und Bedürfnisse anpassen. Beachte, dass du damit auch die Gleit- und Steigeigenschaften veränderst. Anders als bei Alpinbindungen gibt es zudem keine automatische Auslösung im Falle eines Sturzes. Beachte auf jeden Fall die Herstelleranweisungen für spezifische Anpassungen!

Solltest du dir unsicher sein, kannst du auch unseren Ski-Service nutzen. Unsere Experten helfen dir in einem der über 800 Shops, die passende Bindungseinstellung für deine Langlaufausrüstung zu finden.

Zwei Personen beim Langlaufen in verschneiter Landschaft. | © INTERSPORT International Corporation GmbH

Wie erfolgt der Ausstieg aus der Langlaufbindung?

Zwei Männer betrachten einen Touchscreen mit Daten. | © ARMIN WALCHER

Um aus der Bindung auszusteigen, wird meist ein Hebel betätigt. Oft gibt es auch eine Lasche, die nach oben gedrückt oder gezogen wird. Dies löst den Mechanismus, der den Schuh hält, und du kannst deinen Fuß aus der Bindung heben.

Häufig gestellte Fragen zu Langlaufbindungen

Ist Prolink dasselbe wie NNN?

Prolink basiert auf dem NNN-Standard, weshalb beide Systeme grundsätzlich miteinander kompatibel sind. Beide Varianten zeichnen sich durch zwei seitliche Führungsstege aus. Prolink besticht jedoch durch eine flachere und zugleich leichtere Bauweise. Außerdem verspricht das System ein besseres Gefühl zum Schnee sowie eine direktere Kraftübertragung.

Woher weiß ich, ob ich NNN- oder SNS-Bindungen habe?

Eines der Unterscheidungsmerkmale ist anhand der Führungsleisten ersichtlich: NNN-Bindungen haben zwei schmale Führungsschienen, während SNS-Modelle einen langen Steg mit einem breiten Metallstift aufweisen.

Was ist eine IFP-Bindung?

Dabei handelt es sich um eine fest im Ski integrierte Platte, die von Fischer und Rossignol entwickelt wurde und eine werkzeuglose und flexible Verstellbarkeit verspricht. Sie verfügt zudem über einen Drehmechanismus für einen leichteren Ein- und Ausstieg und ist mit Turnamic und NNN-Bindungen kompatibel. Dank verschiedener Adapter können auch SNS- und Prolink Varianten montiert werden.

INTERSPORT Rent Tipp

Der RENTertainer empfiehlt

Wenn du gerade in den Langlaufsport einsteigst, kann es von Vorteil sein, dir vor dem Kauf das Equipment erst einmal auszuleihen – zum Beispiel in einem INTERSPORT Rent Shop. Beim Testen bekommst du ein Gefühl dafür, wie die gewählte Bindung deine Performance beeinflusst, und du kannst bei Bedarf noch andere Systeme ausprobieren.

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