Langlaufen | 17.01.2024

Langlaufski richtig wachsen – so funktioniert’s

Martin Bieswanger
Mehr über den Autor

Das Zauberwort im Sinne einer konstant idealen Performance deiner Langlaufski lautet – Wachsen. Durch die regelmäßige Behandlung gleitest du Kilometer für Kilometer wie auf Schienen die Loipe entlang.

Doch wie geht man beim Wachsen der Langlaufski richtig vor? Wir verraten dir praktische Tipps zur richtigen Behandlung – dann kannst du deine Langlaufski auch ohne Weiteres selber zu Hause wachsen.

Argumente, die für regelmäßiges Wachsen sprechen

Langlebigkeit und optimale Gleiteigenschaften: Davon profitierst du, wenn du deine Langlaufski regelmäßig mit Wachs behandelst. Durch das Wachsen sorgst du dafür, dass die Poren des Ski-Belages funktionstüchtig bleiben. Wenn dieser nämlich im Laufe der Zeit undicht wird, kann Wasser ins Belaginnere gelangen. Die Konsequenz daraus: Der gleichmäßige Gleitfilm zwischen Ski und Schnee wird gestört – und deine sportliche Bewegung auf der Loipe gebremst.

Das lässt sich ganz einfach vermeiden, indem du ein wasserabweisendes Wachs aufbringst. Dadurch werden die Poren wasserresistent, und die Gleitfähigkeit des Belages bleibt erhalten.

Wie oft sollte man Langlaufski wachsen?

Die Häufigkeit des Wachsens ist eine Frage der Schneebeschaffenheit. Außerdem kommt es auch darauf an, wie oft du auf der Loipe bist: Profis, für deren Performance die einwandfreie Glätte des Belages essenziell ist, gönnen ihren Langlaufski täglich eine Wachsbehandlung.Wenn du hobbymäßig auf den Loipen unterwegs bist, reicht es auch aus, deine Bretter alle zwei bis drei Tage mit frischem Wachs zu verwöhnen.

© INTERSPORT International Corporation GmbH
© INTERSPORT International Corporation GmbH

Anzeichen dafür, dass du dir Zeit zum Wachsen nehmen solltest: weißliche Stellen auf dem Belag deiner Langlaufski. Für die ultimative Pflege behandelst du deine Ski zusätzlich mit einem Wachsspray. Dadurch kannst du die Poren des Belages von Schmutz befreien.

Welches Wachs eignet sich am besten?

Wachse unterscheiden sich durch ihre Härte. Bei der Auswahl solltest du den Zustand des Schnees, auf dem du überwiegend unterwegs bist, berücksichtigen. Für einen Schneeuntergrund auf der Loipe, der schon etwas älter ist, eignet sich ein weicheres Wachs. Für das Langlaufen auf einem Loipenboden aus sehr kaltem oder frisch gefallenem Schnee greifst du zu härterem Wachs.

Zusätzlich gibt es noch weitere Unterscheidungsmerkmale:

© INTERSPORT International Corporation GmbH

Heiß- vs. Kaltwachs

Zum Aufbringen von Heißwachs benötigst du ein Bügeleisen. Durch das Erhitzen kann das Wachs tief in die Poren des Belages eindringen und die Oberfläche vollständig versiegeln. Im Gegensatz dazu werden Kaltwachse direkt und ohne Vorbehandlung aufgebracht. Daher gestaltet sich die Anwendung etwas einfacher, ist jedoch im Vergleich zu Heißwachs auch öfter erforderlich.

Steig- vs. Gleitwachs

Es gibt auch Wachse, die jeweils für spezielle Einsatzbereiche geeignet sind. Steigwachse haben eine harte Beschaffenheit und haften besonders gut am Schnee. Gleitwachse sind als Heiß- oder Kaltausführung erhältlich und besitzen, wie der Name schon verrät, besonders gute Gleiteigenschaften.

Der Umwelt zuliebe: Wähle ein Wachs, das biologisch abbaubar und frei von Fluor-Zusätzen ist!

Praktische Anleitung zum Wachsen der Langlaufski

Bevor du mit dem Wachsen beginnst, musst du dir darüber klar sein, welche Art von Langlaufski du besitzt. Unterschieden werden Modelle mit und ohne Schuppen.

  • Langlaufski ohne Schuppen: Haben je nach Ausführung verschiedene Zonen. Die Gleitflächen werden mit regulärem Wachs behandelt. Steigzonen, wie sie bei klassischen Langlaufski zu finden sind, werden mit einem Spezialwachs behandelt.
  • Langlaufski mit Schuppen: Bei solchen Modellen kommt auf der Steigzone kein Wachs zum Einsatz, sondern ein Flüssigwachs-Spray. Für die Gleitzonen verwendest du normales Wachs.

Anschließend kannst du deine Langlaufski ganz einfach in folgenden Schritten behandeln:

© INTERSPORT International Corporation GmbH

Schritt 1: Belag reinigen

Je nach Verschmutzungsgrad musst du deine Langlaufski erst reinigen. Dazu kommen eine Messingbürste und für hartnäckigere Verunreinigungen ein Belagreiniger zum Einsatz. Für gründliches Säubern trägst du zuerst das Reinigungsmittel auf, wischst es mit einem Lappen ab und entfernst etwaige Schmutzrückstände mit der Bürste.

Wichtig dabei: Achte beim Bürsten immer darauf, von der Skispitze zum Ende hin zu bürsten!

Alternativ kannst du auch eine Schicht Heißwachs auftragen und dieses – noch warm! – wieder abziehen. So lassen sich Verschmutzungen ebenfalls entfernen.

Schritt 2: Wachs aufbringen

Je nachdem, welches Wachs du verwendest, trägst du es entweder kalt direkt auf die Ski auf, oder warm mithilfe eines Bügeleisens. Achte bei Heißwachs darauf, dass du die Maximaltemperatur von 140 Grad Celsius nicht überschreitest! Das Mittel darf keinesfalls rauchen. Wenn dein Bügeleisen Modi für Wolle oder Seide hat, verwendest du am besten diese. 

Grundsätzlich muss das Wachs gleichmäßig aufgetragen werden. Kalkuliere zumindest 10 Minuten für das Abkühlen des Wachses ein, eine halbe Stunde ist ideal.

Schritt 3: Überschüssiges Wachs entfernen

Nach der Abkühlphase befreist du zuerst die Belagsrille vom Wachs. Das gelingt am besten mit einem Rillenstift. Anschließend entfernst du die Wachsrückstände mit einer Abziehklinge vom Belag. Beginne dabei bei der Skispitze, und arbeite abwärts bis zum Ende. Gehe dabei möglichst sanft vor, um keine Beschädigungen zu riskieren.

Mithilfe einer Messingbürste lässt sich durch einen weiteren Bürstenzug von der Skispitze weg überschüssiges Wachs entfernen. Für ein glänzendes Finish kannst du abschließend noch eine Nylonbürste verwenden.

Gibt es beim Wachsen Unterschiede zwischen klassischen Langlaufski und Skating-Ski?

Der Vorgang des Wachsens ist bei Langlaufski-Modellen für beide Stile ident. Der Belag der Langlaufski für den klassischen Stil verfügt jedoch über zwei Gleitzonen – eine vorne und eine hinten. In der Mitte befindet sich die Steigzone.

Beim Wachsen klassischer Langlaufski mit Schuppen ist demnach zu beachten, dass kein Wachs auf die Steigzone gelangt.

© Fischer Sports GmbH

Erst das Wachsen, dann die Loipen-Action

Sobald das Wachs deiner Langlaufski erneuert ist, kannst du wieder die Loipen erobern. Falls du beim Wachsen lieber auf die Erfahrung von Experten vertraust, überlässt du die Aufgabe den Profis – zu Beispiel bei INTERSPORT Rent.

INTERSPORT Rent Tipp

Gerade keine Langlaufski parat? Dann nutze den Verleihservice von INTERSPORT Rent, und leihe dir das benötigte Equipment an einem der zahlreichen Standorte aus!

Finde einen Shop in deiner Nähe!

Ähnliche Artikel

Das könnte dich auch noch interessieren:

© INTERSPORT International Corporation GmbH Langlaufen

Langlaufski in der richtigen Länge auswählen

Martin Bieswanger
Auf die Länge kommt es an: Informiere dich im Magazin über die optimalen Abmessungen deiner Langlaufski – für eine großartige Performance auf der Loipe!
© Fischer Sports GmbH Langlaufen

Die richtige Langlaufbindung wählen

Martin Bieswanger
Die Langlaufbindung stellt eine kompakte Verbindung zwischen deinen Schuhen und den Langlaufski her. Informiere dich gleich über die verschiedenen Systeme!
© Fischer Sports GmbH Langlaufen

Langlaufausrüstung – was du wirklich brauchst

Philippe Moreau
Ski, Schuhe, Stöcke: Welche Ausrüstung braucht man zum Langlaufen, und worauf solltest du beim Kauf achten? Finde es mit INTERSPORT Rent heraus!