Kinderfahrrad-Größe: So findest du das richtige Bike

In der Fahrrad-Welt werden häufig Begriffe und Einheiten genutzt, die man in normalen Sprachgebrauch seltener verwendet. Größenangaben in Zoll zum Beispiel – 1 Zoll entspricht 2,54 Zentimeter. Wenn man sich zum ersten Mal mit der richtigen Größe für Kinderfahrräder beschäftigt, sollte man daher Folgendes wissen:

• Laufradgröße: Größenangaben bei Kinderrädern beziehen sich häufig auf die Größe der Räder (Durchmesser in Zoll).
• Rahmengröße: Seltener wird bei Kinderfahrrädern die Rahmengröße genutzt. Hierbei wird die Distanz zwischen der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des Sattelrohrs gemessen. Je nach Hersteller erfolgt die Angabe in Zoll oder Zentimeter.

Neben der Laufrad- und Rahmengröße spielen auch körperliche Merkmale des Kindes eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Kinderfahrrads.

Egal ob 18, 22 oder 24 Zoll – um beim Bike für den Nachwuchs die passende Größe zu wählen, solltest du einen Blick auf die folgenden Faktoren werfen:

• Alter
• Körpergröße
• Schrittlänge (Innenbeinlänge)
• Koordination/Balance

Aller Anfang ist schwer, das gilt fürs Fahrradfahren genauso wie für andere Dinge. Aber je früher Kinder aufs Fahrrad kommen, desto besser. Sobald der Nachwuchs sicher auf den Beinen ist, kann ein Laufrad dabei helfen, die Hemmschwelle beim Wechsel auf ein späteres Kinderrad zu senken. Und während die Kids damit über den Pumptrack flitzen, lernen sie automatisch die präzisen Lenkbewegungen und trainieren ihre Balance für den Sprung auf ein „richtiges“ Kinderfahrrad.

Mit einem Alter von 3 oder 4 Jahren erfolgt dann in der Regel der Umstieg auf ein Kinderfahrrad. Kindern, die vorher schon auf einem Laufrad üben konnten, fällt der Wechsel deutlich leichter. Viele Abläufe sind bereits Routine und die Pedalbewegung sitzt meist auch innerhalb weniger Tage.

Das Messen der Schrittlänge folgt dem gleichen Ablauf wie bei Erwachsenen. Die einzige Herausforderung wird es vermutlich sein, die Kids darum zu bitten, einen kurzen Moment still zu halten.

1. Bitte den Nachwuchs darum, sich mit dem Rücken an eine Wand zu stellen.
2. Darauf achten, dass die Füße (ohne Schuhe) schulterbreit auseinander stehen und beide Fersen die Wand berühren.
3. Im rechten Winkel zur Wand kannst du nun z. B. ein Buch nehmen und es behutsam bis zum höchsten Punkt im Schritt führen.
4. Die richtige Schrittlänge misst du anschließend vom Boden bis zur Oberkante des Buches.

Mit der nachfolgenden Größentabelle für Kinderfahrräder bist du nun bestens ausgestattet, um das passende Bike zu wählen. Solltest du dir bei der Wahl des Bikes dennoch schwertun, helfen unsere RENTertainer gerne bei der Auswahl vor Ort.

Kinder wachsen manchmal schneller, als man gucken kann. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Kids, obwohl sie im gleichen Alter sind, unterschiedlich weit entwickelt sein können. Das kann dazu führen, dass zwischen zwei Kindern ein deutlicher Größenunterschied herrscht.

Wir erwähnen das vorab, da es sich bei der Größentabelle immer um Durchschnittswerte handelt. Im Zweifelsfall ist es die beste Entscheidung, das Fahrrad vom Kind Probe fahren zu lassen. Einfach in einem Shop vorbeischauen.

Tipp: Kaufe kein Fahrrad, in welches das Kind noch „reinwachsen“ muss. Ist es zu groß, dauert der Gewöhnungsprozess sehr lange und es kann Frustration aufkommen, da das Kinderrad in diesem Fall die Bewegungsfreiheit eher behindert als fördert.

Sobald das passende Bike gefunden wurde, kann – je nach Alter und Können – die Frage kommen, ob Stützräder sinnvoll sind. Man sagt, dass Kinder mit 4 Jahren bereit dafür sind, auf ein Kinderfahrrad mit Stützrädern zu steigen. Doch während die einen darauf schwören, wenden sich andere davon ab.

Stützräder sind dafür da, Kindern bei ihren ersten Fahrversuchen zu unterstützen. Somit kann sich der Nachwuchs zu Beginn auf das Lenken und Treten konzentrieren, ohne einen Gedanken an das Gleichgewicht zu verlieren. Für die ersten Fahrversuche sicher nicht verkehrt.

Das Problem, das viele mit Stützrädern haben, ist, dass die koordinativen Fähigkeiten beim Fahren nicht trainiert werden. Die nötigen Ausgleichsbewegungen des Oberkörpers beim Treten entfallen. Und auch beim Kurvenfahren verhindern die Stützräder die Schräglage des Fahrrads.

Stützräder sind hilfreich, um den Nachwuchs schnell ans Kinderfahrrad zu gewöhnen. Gerade wenn noch keine „Lenk-Erfahrung“ vorhanden ist. Bei Kindern, die von klein auf bereits mit dem Laufrad unterwegs sind, entfällt der „Stützräder-Schritt“ meist, da das Gleichgewicht und das Lenken bereits ausreichend trainiert wurden.

Wie auch bei Erwachsenen sind bei Kindern die Kontaktpunkte zum Kinderfahrrad wichtig. Sie garantieren Sicherheit, Komfort und tragen zum Spaß bei. Der Sattel ist einer der wichtigsten Punkte. Um den Sattel optimal auf die Größe der Kids einzustellen, stehen dir drei Möglichkeiten zur Verfügung:

• Sattelhöhe: Gerade für die ersten Fahrversuche ist es wichtig, dem Nachwuchs viel Sicherheit zu vermitteln. Achte zu Beginn darauf, dass der Sattel so eingestellt, dass beide Fußballen den Boden berühren. Wenn sich die Kids an die Sattelhöhe gewöhnt haben, kann er noch ein Stück erhöht werden, sodass nur mehr ein Fußballen den Boden berührt.
• Sattelneigung: Stelle den Sattel waagerecht ein, wenn es sich beim Kinderrad um ein Hardtail (ein Fahrrad ohne gefederten Hinterbau) handelt. Neige beim Fully die Spitze des Sattels ein bisschen nach unten. Du gleichst damit den SAG (Negativfederweg) des Fahrrads aus.
• Sattelversatz: Wähle den Versatz des Sattels so, dass das Knie des Kindes eine vertikale Linie zur Pedalachse in der 3-Uhr-Position bildet, während der Nachwuchs normal auf dem Fahrrad sitzt. In dieser Position haben die Kids die meiste Power, um in die Pedale zu treten.

Mit der richtigen Größe fürs Kinderfahrrad hat man die erste Hürde erfolgreich genommen. Mindestens genauso wichtig ist das richtige Zubehör: ein passender Helm, die gute Bekleidung, Protektoren, Gepäckträger oder Belichtung sind nicht nur relevant für die Sicherheit, sondern erhöhen auch den Komfort. Lass dich von unseren Experten beraten und genieße des Luxus, ohne Fahrrad anreisen zu können. In unseren INTERSPORT Rent Shops bekommst du vor Ort alles, was du brauchst.

Je nachdem, ob du die Laufradgröße oder die Rahmengröße benötigst, kannst du diese auch selbst abmessen.

Lege für die Rahmengröße ein Maßband von der Mitte des Tretlagers an und miss bis zum höchsten Punkt des Sattelrohres.

Miss bei der Laufradgröße vom tiefsten bis zum höchsten Punkt der Felge und stelle dabei sicher, dass das Maßband auf der Mitte der Fahrradnabe liegt.

Der Hinweis Zoll bei Kinderfahrrädern bezieht sich in den meisten Fällen auf den Durchmesser der Reifen. Auf der Flanke des Vorder- und Hinterrads stehen alle Details, die du brauchst. Neben der Zoll-Angabe findest du hier auch die Laufrichtung sowie weitere Infos zu den Dimensionen des Mantels, solltest du diesen erneuern oder einen Schlauch austauschen wollen.

Wenn du die Rahmengröße suchst, findest du diese – je nach Hersteller – am Sattel- oder am Oberrohr.

Die meisten Kinder können in der Regel im Alter zwischen 3 und 4 Jahren mit dem Fahrradfahren beginnen. Berücksichtige jedoch, dass sich jedes Kind unterschiedlich entwickelt. Einige starten früher und einige später. Wichtig ist nur, dass sie damit beginnen, wenn sie dazu wirklich bereit sind und die Hemmschwelle nicht mehr zu hoch ist - so haben sie von Anfang an Spaß am Fahrrad fahren.